Deutsche Meisterschaft Feldbogen 2017.
Mit der Nationalhymne endet eine Deutsche Meisterschaft nach dem Höhepunkt: der Siegerehrung. Der Moment hat was, vor allem wenn eine Medaille um deinen Hals hängt. Doch lasst mich von Anfang an berichten.
Dieses Jahr hatte nur ich mich zur Deutschen Meisterschaft Feldbogen qualifiziert. Daniel haben leider drei Ringe gefehlt. (Nächstes Jahr klappt es bestimmt.)
So sicher war das vor ein paar Monaten noch nicht. Nach meinem misslungenen Versuch letztes Jahr Motorrad zu fahren, hatte ich nach einem selbstverschuldeten Unfall vier Rippen gebrochen und den rechte Arm ausgekugelt. Damit sah es mit Bogenschießen erst mal schlecht aus. Eine Teilnahme an der DM 2016 war unmöglich. Erst langsam, nach 10 Wochen Heilungspause, ging es mit dem Bogenschießen langsam wieder los. Ich war glücklich dass es überhaupt wieder ging. Aber es dauerte lang. Selbst ein halbes Jahr später, bei der LM und DM in der Halle, war mein Leistungsstand von 2015 noch nicht wieder erreicht.
Aber es wurde immer besser. Die Schulter macht kein Problem und hält auch 4 oder 5 Tage Training in der Woche aus. Beim Trainieren muss ich mich zwischen Feld und Fita entscheiden. Bei der Fita gibt es für Blankbogen seit letzten Jahr auch eine Deutsche Meisterschaft, und dort will man natürlich auch gerne hin (dieser Bericht folgt dann im August)
Gut die Qualifikation zu DM hatte geklappt, die Koffer zur Reise in den Harz waren gepackt. Am Freitag ging es los. 480km Anreise. Das Wetter fürs Wochenende war durchwachsen angekündigt. Man vergisst gerne, oben auf dem Bergen ist es deutlich kühler als im Tal, so auch in Hohegeiß.
Samstag durfte ich den Parcours mit den bekannten Entfernungen schießen. 24 Scheiben, 72 Pfeile, 5m bis 50m. Es waren schöne Steilschüße dabei, etwas was wir bei uns auf dem Platz gar nicht üben können. Deswegen hatte ich zum Üben neben der BM und LM noch ein paar freie Turniere (z.B. in Murrhardt, Wirsberg, Delmenhorst) geschossen.
Samstag lief gut, 303 Ringe, zweiter Platz, 5 Ringe hinter dem Ersten. Am zweiten Tag sind dann 24 Scheiben mit unbekannten Entfernungen dran. Die Schützen werden dazu neu sortiert und ihrer Leistung nach zusammengestellt. Sprich die besten Vier schießen in einer Gruppe zusammen. Das mag ich eigentlich gar nicht, direkt neben dem Besten zu stehen der gerade ein paar Ringe vor mir ist. Ich schieße lieber ohne dass ich weiß wo ich stehe. OK klappt nicht wenn alle in der gleichen Gruppe sind. So begann der zweite Wettkampftag. Ich war oft nicht wirklich zufrieden mit meinen Schüssen, zu viele Ausreißer (durch schlechtes Lösen, oder Denkfehler beim Schätzen der Entfernung). Allerdings hatte der Führende Karlheinz Clauter auch Probleme, so dass ich den Rückstand von 5 Ringen langsam einholen konnte. Viel besser schossen die dritt und viert Platzierten Matthias Penzlin vom SV Hamwarde und Ulrich Paape vom SC Wietzenbruch. Keine Chance mit denen mitzuhalten. Mir war es aber egal. Ich bin auch mit Platz 5 zufrieden — (na gut Platz 3 wäre schon schön, diese Medaille habe ich noch nicht) Ich wusste auch nicht wo ich stehe, weil ich mir den Abstand vom Vortag zu Platz 3 und 4 nicht gemerkt hatte. Insgesamt war das aber gut so. Ich schoss sehr entspannt meine Passen. Erst nach der letzten Scheibe haben wir zusammengerechnet, und sieh an es hat gereicht. Zweiter Deutsche Meister Titel nach 2015 für die Bogenschützen der Sportfreunde Gechingen und mich.
Auch super erfolgreich waren die anderen Schützen vom Schützenkreis Calw. Niklas Hammann holte den ersten Deutscher Meister Titel in der Recurve Jugend Klasse für den BSC Schömberg. Philip Schulze wurde 6. bei den Recurve Junioren.
Bilder von Winfried Schulze: